Tipps für Wanderungen

Links auf Info-Seiten für Wanderer
Die Walensee-Sonnenseite: Walenstadt – Quinten – Weesen
Leider kaum mehr zu machen: Der direkte Weg zur Tannenbodenalp
In Tuchfühlung mit den Churfirsten
Die Sage vom Mürtschenloch-Drachen
Alp- und Kulturweg Schrina / Walenstadtberg
Gocht – nur für starke Nerven
Und noch ein Pass ins Toggenburg
Wege in die Flumserberg-Region
Hirzli und Planggenstock
Über die Hängebrücke am Walserberg (Gonzen)
Jedem sein eigener Käse


Links auf Info-Seiten für Wanderer


Die Walensee-Sonnenseite: Walenstadt – Quinten – Weesen

Die Wanderung von Walenstadt via Quinten nach Weesen oder umgekehrt ist ausnehmend beliebt und somit alles andere als ein Geheimtipp. Sie finden hier trotzdem einige Hinweise dazu.

Die gängige Route startet beim Bahnhof Walenstadt und endet bei der Bushaltestelle Fli-Seestern in Weesen. Alternative Startpunkte sind im Walenstadtberg, Haltestelle Alte Post oder in Amden, Haltestelle Lehnirank. Unterwegs kann die Wanderung an den Schiffsanlegestellen Quinten-Au, Quinten (Hafen) und Betlis unterbrochen werden.

Hier findet man das seltene Blasse Knabenkraut

Zwischen Quinten und Serenwald kann man anstelle der normalen Route via Bidem gehen, dann sind es 200 Hm und 40 min mehr.

Lohnend ist diese Wanderung vor allem im Vorfrühling, wenn die Sonne auf dieser Seeseite schon früh für angenehme Verhältnisse und frühe Blumen sorgt und die vielen Bäche reichlich Wasser führen.

Die besondere Lage sorgt für besondere Lebensräume. So ist hier die Zyklame allgegenwärtig. Und in den felsigen Hängen bei Quinten und Betlis wächst vielerorts die dekorativ blühende Felsenbirne.

Serenbachfall (links) und Rinquelle

Eine Besonderheit: Rings um den Walensee besiedeln Gemsen die Wälder bis ans Seeufer. Es ist also keineswegs selten, ihnen hier zu begegnen.

Bei Betlis quert der Weg den Se(e)renbach, der hier die höchste Kaskade der Schweiz bildet. Nehmen Sie sich die Zeit, dort zur Rinquelle  aufzusteigen. Sie ist ein Hochwasser-Entlaster des Karstsystems, welches das obere Toggenburg entwässert. Nach reichlichen Regenfällen donnert derart viel Wasser in die Schlucht, dass man selbst auf der Aussichtsplattform auf der andern Seite noch einiges davon abbekommt.

Fangnetze sorgen für Sicherheit

Wind: Es lohnt sich, die Gehrichtung den Windverhältnissen anzupassen. Frühmorgens oder wenn Föhn oder Bise angesagt ist, geht man besser von Walenstadt nach Weesen, später am Tag bei Tagesgang-Wetter eher umgekehrt. So hat man den Wind meistens von hinten – stundenlang gegen Wind anzukämpfen, schmälert das Vergnügen.

Sicherheit: Die Wanderung ist technisch einfach (T1, Stellen T2). Der Weg ist jedoch stellenweise Steinschlag ausgesetzt. Deshalb wurde im Seerenwald eine Galerie gebaut und die Strasse Betlis – Weesen mit Steinschlag-Netzen ausgerüstet.

Kenndaten der Tour (gemäss SchweizMobil): Distanz = 20 km, Auf-/Abstieg = 975 m, Dauer 6 h 30 min.
Max. Schwierigkeit = T2
Gasthäuser in Au, Quinten, Betlis, Amden, Weesen

Leider kaum mehr zu machen: Der direkte Weg zur Tannenbodenalp

Ab Mols führt eine recht direkte Route via Oberholz – Hessenberg zur Tannenbodenalp hinauf. Diese ab Oberholz steile Wanderung (siehe Route) unternahmen mein Mann und ich gegen hundert Mal im Jahr. Im Frühling gehts vom See in den Schnee, im Sommer blühen immer wieder andere Blumen. Ständig begleitet uns Vogelgezwitscher.

Wir sehen Tiere: Rehe, einmal sogar ein frisch geborenes Rehkitz. Kürzlich floh ein Murmeltier in seinen Bau. Oft sehen wir Gämsen oder Spuren anderer Tiere, wie ein von einem Specht ins Holz gehackte Loch.

Neugierige Gams

Besonders spannend – auch für unsern Enkel – war die Begehung nach dem Wintersturm Burglind: Für die Begehung durch die kreuz und quer liegenden Bäume benötigten wir doppelt so lange wie sonst.

Fallholz nach dem Sturm Burglind

Mit dieser abwechslungsreichen Tour ist jetzt Schluss. Denn auf dieser direkten Route zwischen Unterterzen und der Bergstation der LUFAG wird ein Biketrail gebaut.
Obwohl noch nicht fertiggestellt, ist ein Hochkommen kaum mehr möglich, denn die Biker lassen es auf diesem steilen, für sie attraktiven Downhill so richtig krachen. Wohl wäre ein Kreuzen an den meisten Stellen möglich; doch mit dem kommenden Massenandrang hat die Tour für Wanderer ihr Wesen verloren. – Wir werden uns eine andere, wohl weniger direkte Strecke, suchen müssen – zum Glück gibts rund ums Resort Berge zuhauf.

Dass die Bergbahnen einen Bike-Downhill ins Tal hinunter wollten, ist verständlich. Doch dass die für die Wanderwege verantwortliche Gemeinde dazu Hand bietet, den einzigen direkten Weg nach Tannenbodenalp dafür zu opfern und den Bau gar noch mit Steuergeld finanziert, das ist für uns nicht nachvollziehbar!


In Tuchfühlung mit den Churfirsten

Wer vom Resort aus die gegenüberliegenden Hänge unter den Churfirsten betrachtet, würde kaum vermuten, dass es neben dem Weg, welcher mehr oder weniger dem Seeufer entlang führt (siehe hier) auch einen Höhenweg von Amden bis Sargans gibt. Deshalb folgt hier eine Zusammenstellung dieser Wege «oben durch».

Grundsätzlich beginnt dieser Höhenweg bei der Laubegg oberhalb Quinten und führt via Schrina/Hochrugg – Lüsis – Sennis nach Palfries oberhalb Mels-Heiligkreuz. Dazwischen gibt es jede Menge Zugänge und Verzweigungen.
Warnung: Im Frühjahr kann in Lawinenzügen der Schnee recht lange liegen bleiben, dann sind gewisse Passagen heikel!

Karte Quinten bis Alp Tschingla – Für Originalgrösse auf die Vorschau oben clicken

Die Laubegg erreicht man ab Quinten (Hafen) in rund 2 h 30 min (HD = 910 m, 3.15 km, T2). Die dortige Luftseilbahn transportiert nur Waren, keine Personen.
Ab der Laubegg führt der Weg mit einigem Auf (340 m) und Ab (270 m) bis zur Verzweigung kurz vor der Alp Schrina (5.7 km, 1 h 55 min, T2).

Bei P. 1520 vor der Alp Schwaldis zweigt die Spur Richtung Gocht ab. Über den Pass Gocht kann man nach Amden-Arvenbühl wandern (auf = 680 m, ab = 930 m, 7.3 km, 3 h 45 min). Das ist eine anspruchsvolle, blau-weiss markierte Route. Oberhalb der Gocht stehen häufig Steinböcke: Vorsicht Steinschlag!

Schrina / Hochrugg (P. 1290) ist ab Walenstadt-Bahnhof auf verschiedenen Wegen erreichbar. Der markierte Weg (auf = 880 m, 6.8 km, 2 h 45 min) verläuft oft auf der Strasse, es gibt da eine ganze Reihe von attraktiveren Varianten.
Ab Walenstadt-Bahnhof verkehrt ein Bus bis zur REHA-Klinik Walenstadtberg (998 m). Fahrplan beachten, kein Stundentakt!

Auf Alp Schrina betreibt ein Förderverein während der Alpzeit eine Gaststätte und den Alp- und Kulturweg Schrina / Walenstadtberg.

Von der oben erwähnten Verzweigung steigt der Weg bis Obersäss (P. 1726) wieder an, dann geht es bis Lüsis meist eher hinunter (auf = 454 m, ab = 579 m, 8.4 km, 2 h 50 min). Die Weide zwischen der Verzweigung und P. 1480 ist ein beliebter Gleitschirm-Startplatz.

Wer es etwas ausgesetzter mag, wählt die Variante via Paxmal – Sitzstein (T4, blau-weiss, sehr gut ausgerüstet). Im Vorbeigehen unbedingt das Paxmal von Karl Bickel besuchen!

Bei Pali(i)s zweigt der Weg via Paliisnideri (2009 m) ab, auf welchem man zwischen Brisi und Zuestoll hindurch ins Toggenburg gelangen kann (oben sehr ausgesetzt; spärlich markiert, aber mittlerweile mit Seilen, Ketten oder Bügeln gut ausgerüstet; T4+).

Im weiteren Verlauf der Strecke kann man gelegentlich Basejumper vorbei rauschen sehen und/oder hören, die sich von ihrem Startplatz auf dem Chäserrugg fallen lassen.

Karte Tschingla bis Lüsis – Für Originalgrösse auf die Vorschau oben clicken

Etwa auf halbem Weg wird auf Alp Tschingla ebenfalls eine Besenbeiz betrieben.
Hier hinauf führen zwei lohnende Aufstiege: der Chriesistei-Weg (Wegweiser, keine Markierungen) ab Walenstadt und die Berger Laui (Bärgerlaui; markiert) ab Walenstadtberg-Stauffacher.

Von Tschingla (Berger Laui) oder Büls (Chriesistei-Weg) führen Wege via Chammsässli – Valsloch zu Chäser- und Hinderrugg, dem mit 2306 m höchsten Churfirsten-Gipfel, hinauf. Der westliche Weg ab Tschingla ist blau-weiss markiert, er führt stellenweise über Platten, die bei Nässe glitschig sein können. Im Hang oberhalb des Valsloches stehen oft Steinböcke.
Von Iltios führt eine Luftseilbahn auf den Chäserrugg, deren Bergstation in das von den «Star-Architekten» Herzog & de Meuron entworfene Bergrestaurant integriert ist. Mit der Luftseilbahn oder auf Wanderwegen kann vom Chäserrugg Unterwasser erreicht werden.

Lüsis kann von Tscherlach aus per Auto (steile Kiesstrasse) oder auf einem Wanderweg via Vergoda erreicht werden.
Wer nach Lüsis will, geht bei P. 1100 nach links, wer Richtung Palfries weiter will, geht nach rechts nach Vergoda und erreicht bei P. 1240 den Höhenweg.
Von Vergoda oder Lüsis aus kann via Nideri (1839 m) der Chäserrugg oder die Voralp-Region erreicht werden.

Karte Sennis Palfries

Der Abschnitt Lüsis – Sennis (auf = 391 m, ab = 265 m, 5.3 km, 2 h) beginnt sanft, bei Bruch muss jedoch über eine eher raue Steilstufe aufgestiegen werden.
Das ehemalige Kurhaus Sennis ist jetzt ein Gasthaus.
Sennis kann von Berschis auf einem Wanderweg erreicht werden (966 m, 6.9 km, 3 h), für Hotelgäste betreibt das Gasthaus einen Rufbusdienst.

Die letzte Etappe Sennis – Palfris verläuft zu einem grossen Teil über die weitläufige Terrasse von Palfries (auf = 535 m, ab = 220 m, 6.5 km, 2 h 20 min). Hier gibt es ein ganzes Netz an markierten Wegen, das Gelände kann fast überall begangen werden.

Wers nicht eilig hat, nimmt die Variante via Castilu zur Bergbeiz Stralrüfi.
Trittsichere Berggänger können die Palfri(e)s-Hochebene auch von Flums-Halbmil via Balzu(g) erreichen.

Wer den Alvier (2341 m) besteigen oder via Alvier ins Rheintal wandern will, zweigt bei P. 1789 ab. Der Alvier ist der einzige von dieser Seite aus einfach zu besteigende Berg zwischen Nideri und Gauschla.

Karte Palfries bis Sargans – Für Originalgrösse auf die Vorschau oben clicken

Kurz vor der Seilbahnstation lädt auch das Berghaus Palfries zum Verweilen ein.
Bis zu diesem führt eine öffentliche Strasse von Wartau (Weite – Oberschan) aus.

Von Palfries aus lohnt sich der Abstecher auf den – von dieser Seite einfach zu besteigenden – Gonzen (auf = 286 m, ab = 146 m, 4 km, 1 h 20 min) mit seiner eindrücklichen Aussicht.

Berghaus und Seilbahn Palfries sind von Mels-Ragnatsch aus auf drei inoffiziellen und von Mels-Heiligkreuz auf einem markierten Wanderweg zu erreichen.
Die Wege via Kluft – Lärchenplatte, Kluft – Hinderspina und Cholgrueb – Hinderspina sind teilweise etwas anspruchsvoll, aber äusserst lohnend.

Fahrten mit der Seilbahn unbedingt vorab buchen, vor allem am Nachmittag ist die Kabine oft ausgebucht.

Die Ortsbezeichnungen in diesen Texten beziehen sich auf die Angaben der Online-Karten der Landestopografie.
Leider wurden dort in letzter Zeit viele Namen geändert, so zB. Berger Laui in Bärgerlaui, Palis in Paliis, Baltzug in Baltzu oder Palfries in Palfris, deshalb die Klammern bei gewissen Namen.

Die Sage vom Mürtschenloch-Drachen

Jedes Jahr überqueren wir den See von Unterterzen aus und steigen ab Quinten hoch hinauf zur Laubegg – mit einem fantastischen Tiefblick auf den Walensee. Weiter geht es dann entweder zur Alp Säls etliche Kilometer leicht auf und schliesslich nur noch ab zur Reha-Klinik oder bei der Alp Säls nochmals stotzig bergauf über die ausgesetzte Gocht nach Amden.

Laubegg – Blick auf das Resort Walensee hinunter

Als ich meiner Freundin, die in Mühlehorn, also zwei Dörfer westlich von Unterterzen, lebt, ein Foto schickte, schrieb sie zurück: „Von dort aus startete der Drache, welcher das Mürtschenloch gemacht hat.“ Die Mürtschen sind oberhalb dem Kerenzerberg, sozusagen im Rücken der besagten Freundin.

Was genau meinte sie jetzt? Wir sind immer weiter gewandert – ahnungslos. Ich recherchierte dann und stiess auf die Sage aus Alois Sentis «Sagen aus dem Sarganserland»:

„Auf dem Hag, zwischen der Alp Säls und der Alp Laubegg, ist es ziemlich eben. Es hat dort so Löcher. Das vorderste ist nur etwa einen Meter tief und die andern drei, vier etwas tiefer. Und dann hinten ist eines gewesen, ein mächtiges, das hat ganz hinunter gereicht. Da heraus sei früher einmal ein Drache gesprungen und nach dem Mürtschenstock geflogen. Der sei mit solcher Schnelligkeit geflogen und sei ein solcher Drache gewesen, der habe dort grad den Berg durchschlagen und ein Loch gemacht im Mürtschen. Auf dem Hag sieht man jenes Loch im Mürtschen, man sieht durch den Berg hindurch.»
Mit den Löchern seien die Dolinen im Boden auf dem Hag gemeint. Das grösste sei mit Ästen aufgefüllt und nicht mehr so offensichtlich. (Es muss warten bis nächstes Jahr, bis wir diese weite Tour wieder in Angriff nehmen…)

War das der Mürtschenloch-Drache ?


Alp- und Kulturweg Schrina / Walenstadtberg

Dank QR-Code noch mehr erfahren

Schrina – Blick nach Obersäss hinauf

Mit den SAC Tödi Senioren A absolvierten wir eine Wanderung, die zum Teil die besprochenen Routen abdeckt. Nach dem steilen Aufstieg über die Bergerlaui-Route gelangten wir auf die Alp Tschingla. Von dort erkundeten wir den einzigartigen Alp- und Kulturweg Schrina Walenstadtberg, über den es nicht nur eine 40-seitige Broschüre gibt (Link siehe unten), sondern auch unterwegs viele Informationen.
Ja, nebst den Nummern, welche auf die besonderen Pflanzen, Tiere und Felsformationen hinweisen, besteht auch die Möglichkeit, einen QR-Code zu fotografieren und gleich mit viel Wissenswertem bekanntgemacht zu werden. So wird jede Wanderin und jeder Wanderer darauf hingeführt, wie auf den Alpen «seit urdenklicher Zeit» Menschen und Nutztiere den Sommer über leben. Alpen waren immer auch geheimnisvoll, und dem Geheimnisvollen wurde Respekt gezollt: Sagen und Geschichten entstanden.

Ein Beispiel ist der sogenannte Figgler, der näher erklärt wird: Dabei handelt es sich um eine kleine Hütte von etwa zwei auf drei Metern Grösse, die an der Grenze zu Tschingla stand und als ein sehr einfaches Nachtlager für Küher und Kleinküher diente. Diese waren gemeinsam für das Wohlergehen der Tiere verantwortlich.
Nur nachts, wenn das Vieh ruhig war, konnten auch sie ruhen und mussten das Vieh nicht hüten, um Unfälle und einen Ausbruch Richtung Tschingla zu verhindern. Bei Tagesanbruch galt es, zu fasen (zusammenzutreiben) und die Kühe zum Melken auf den Platz vor der Obersäss-Hütte zu treiben.

Auch hier gibts eine Sage, und zwar über den Venediger auf Schrina und die Silbergrube: “Als noch die alte Hütte und der Schopf auf dem Schrina-Säss standen, der Senn am Abend mit seinen Knechten nach gesprochenem Alpsegen das Heulager aufgesucht und den erwünschten Schlaf gefunden, klopfte es um Mitternacht an der Hüttentür“, beginnt sie. «Ein bleiches dürres Männchen in fremdländischer Kleidung trat herein, mit einer verschlossenen Schatulle unter dem Arm und bat um ein Nachtlager. Es erzählte von seinen Erlebnissen, bezahlte reichlich und mahnte die Knechte, am nächsten Nachmittag um 3 Uhr das Vieh auf dem Käsgadenboden, dem sichersten Winkel der Alp, zu platzieren. Anderntags war der klarste Himmel. Um 3 Uhr wechselten Blitz und Donner; Hagel prasselte herab, die Bäche wurden zu riesigen Runsen. Eine grosse klaffende Runse unter dem Frümsel beginnend wurde sichtbar – fortan die Silbergrube. Der geheiminisvolle Fremde war ein Venediger gewesen; er hatte einen reichen, von einem Drachen beschützten Schatz gehoben. Die Knechte hatten ihn deutlich in der Luft mit dem Ungeheuer kämpfen sehen.»
Von A bis Z oder Tschingla bis Schrina eine echt spannende Sache.

Alp Tschingla

Link zur Broschüre zum Alp- und Kulturweg Schrina / Walenstadtberg.


Gocht – nur für starke Nerven

Immer, wenn ich frühstücke, geht mein Blick die Churfirsten hoch – einerseits mit Dankbarkeit, dass Peter und ich sie alle bestiegen haben, zum anderen mit dem inneren Drang, ständig wieder hoch zu gehen. Ganz besonders gerne schaue ich zu den Felswänden, in deren Einschnitt der Passübergang Gocht auszumachen ist.

Ich hatte diese extrem steile, ausgesetzte und anstrengende Route vor einem Vierteljahrhundert das letzte Mal begangen. Trotz der vielen Jahre behielt ich sie in bester Erinnerung – mit vielen Details. Auch der Respekt vor der Route blieb derselbe.

Irène im Steilhang

Als wir nun diese Tour in Angriff nahmen, stieg mein Respekt noch, allerdings ohne Angst aufkommen zu lassen. Denn Angst wäre hier ein schlechter Ratgeber. Die Route ist inzwischen blau-weiss markiert; der Verlauf ist einleuchtend, wenn auch jeder neue Tiefblick den Atem anhalten lässt, jede neue „Mulde“, die es zu queren gibt, das Herz könnte stocken lassen. Sicherungen gibt es hier keine – im Gegensatz zu anderen, wie etwa die Sitzstein-Route. Das bedeutet, dass man sich oft über Felsrippen oder grosse Steine hochziehen muss, mit viel Luft unter den Füssen. Zum Glück befinden sich die drei Gemsen, denen wir begegnen, unterhalb von uns; die Steine, die sich unter ihnen lösen, bedeuten also für uns keine Gefahr.

Mein Mann schreibt matter-of-factly: „Das ist zwar technisch nicht besonders schwierig, doch man ist eine runde Stunde in äusserst steilem und in weiten Teilen steinschlägigem Gelände unterwegs, das keine grossen Fehler verzeihen würde. Es ist mE. ein klares T5.“ Wie er in seinem hikr.-Bericht beschreibt, trennten wir uns, als wir den Toggenburger-Höhenweg erreichten. Peter stieg noch auf den Leistkamm, ich folgte dem – zum Teil auch hier etwas ausgesetzten, aber im Gegenteil zum Gochtweg gesicherten – Weg Richtung Amden, wo ich im Bus ab Arvenbühl die Heimfahrt antrete. Total happy. Auch wenn ich nun wieder vom Frühstückstisch hochschaue, bleibt die Dankbarkeit.


Und noch ein Pass ins Toggenburg

Im Text «In Tuchfühlung mit den Churfirsten» habe ich mit Gocht, Palis-Nideri, Valsloch, Nideri und Alvier so ziemlich alle einigermassen begehbaren Übergänge vom Walensee ins Toggenburg aufgeführt.

Einer fehlte bisher, die Stollenfurgge. Und das aus gutem Grund: Zur Stollenfurgge gelangt man auf der Südseite nur über den Schnüerliweg, einer rund 2.5 km langen Wegspur, die zwischen 1800 m und 1950 m Höhe dem Wandfuss zwischen Hinderrugg und Schibenstoll folgt.

Schnüerliweg – die Route ist rot gestrichelt

Man erreicht den Einstieg auf einem der Wege zum Valsloch. Der Schnüerliweg beginnt unmittelbar links von der Engstelle des Valslochs. Anfänglich ein bequemer Weg, werden Wegspur und das begehbare Band unterwegs immer schmaler und die Wände darunter immer steiler.

Trotzdem ist der Schnüerliweg für trittsichere Wanderer gut begehbar, technisch ist es ein T4. Die heikle Passage kurz vor dem Ende ist mit Stangen und Seilen gut gesichert.

Das Spezielle für Resort-Bewohner: Man hat auf der ganzen Strecke eine fabelhafte Aussicht auf das Resort.

In beziehungsweise auf der Stollenfurgge ist man allerdings noch nirgends. Man kann von hier das Stollental hinunter nach Selamatt (1 h 25 min) oder Iltios (1 h 45 min) zu den dortigen Bahnen absteigen oder um den Schibenstoll herum zu Hinder- und Chäserrugg aufsteigen (2 h 45 min). Das ist alles streckenweise recht mühsam.


Wege in die Flumserberg-Region

Während das Gelände auf der Churfirstenseite des Walensees nur vergleichsweise wenige Wege möglich macht, ist das Angebot an Wanderwegen auf der Flumserberg-Seite unendlich gross und vielseitig.
In diesem Text werden darum nur eine Auswahl an Wegen aufgeführt, die auf dem Gebiet der Gemeinde Quarten verlaufen.
Schwierigkeit: meist T2 (ausser Route 2 und Variante von Route 4)

1. Mols – Tannenboden (direkt)
Dieser Weg ist hier beschrieben.
Mittlerweile ist der Bike-Downhill in Betrieb und es hat sich herausgestellt, dass er nur vergleichsweise wenig und vor allem am späteren Nachmittag befahren wird. Wer einigermassen zeitig unterwegs ist, muss kaum mit heiklen Begegnungen rechnen.

2. Mols – Tannenboden über den Alten Geissweg (T4-)    –     Karte
Bis Oberholz folgt man dem normalen Weg (siehe oben), dann quert man den Chirchenbach und geht bei der nächsten Abzweigung nach oben (links). Nach ca. 500 m sieht man in den abgeholzten Hang, auf dem es aufwärts geht. Auf dieser alten Karte sieht man den Alten Geissweg noch eingetragen.
Der Weg wurde bei Bauarbeiten vor ein paar Jahren absichtlich zerstört, ist aber noch einigermassen auffindbar. Stellenweise gibt es rote Markierungen, stellenweise ist es wegen der Vegetation etwas mühsam; ein erprobter Wanderer findet sich aber zurecht.
Auf ca. 1100 m erreicht man den Weg, der vom Hessenberg kommt und verlässt diesen gleich wieder und steigt zum Wasserresevoir auf. Rechts davon führt eine zunehmend bessere Spur um die folgenden Köpfe herum erst zu den Masten der LUFAG und dann via Alp Vernolmen auf den Tannenboden.
HIKR-Bericht hier

3. Unterterzen – Winkelzahn     –     Karte
Eine gute Wahl, wenn man direkt vom Resort aus starten und wenig Asphalt-Strecken will.
Der Weg führt an Tertianum und Schuttsammler vorbei nach Oberterzen. Unmittelbar links vom Gasthaus Gemsli führt ein Hohlweg Richtung Wisen. Zum Gasthaus Gemsli kommt man natürlich auf von der LUFAG-Station Oberterzen.
Wenige Schritte nach P. 793 biegt man nach links ab und dann geht alles den Markierungen nach.
Auf Brand werden zeitweise Mutterkühe gehalten.
Von Winkelzahn (P. 1553) kann man Richtung Seeben oder Chrüz auf- oder nach Tannenbodenalp absteigen.
HIKR-Bericht hier

4. Unterterzen – Heusee     –     Karte

Bis P. 793 ist der Zugang identisch mit der oberen Route, man geht dort aber gerade aus weiter. Die folgenden rund 2 km Teerstrasse bis P. 1012 sind etwas mühsam.

Wohl darum sollte vor einiger Zeit ein alternativer Weg erstellt werden, siehe Skizze. Er war sogar auf der Karte eingetragen und ist stellenweise noch aufzufinden. Anscheinend wurden die Arbeiten daran aber wieder eingestellt (je nach Routenwahl T3 .. T4).
HIKR-Bericht hier

 

Ist der untere Teil eher fad, so ist der Weg ab hier umso attraktiver: roter Stein, rauschende Bäche, schattiger Wald. – Oben erreicht man die Mulde von Seeben beim Heusee und damit all die weiterführenden Wege.

5. Unterterzen – Schwarzsee     –     Karte
Als Variante zum Weg oben kann man bei P. 1297 die Abzweigung nach links nehmen und erreicht auf einer nicht (mehr) markierten Wegspur Seeben beim Schwarzsee.
Fotos hier (unten)

6. Unterterzen – Heusee via Altstafel     –     Karte
Bis P. 1012 ist der Zugang identisch mit den beiden oberen Routen, man geht dort aber weiter bis P. 1157.
Oder man nimmt den Weg Uschafella (P. 654) – Bideren (P. 890) bis P. 1157, das ist etwas direkter. Ab hier hinauf zur Hütte von Altstafel und dann auf dem nicht mehr markierten Weg via Lächlen zum Heusee.
Das entspricht oben streckenweise der Terza-Abfahrt im Winter.

7. Murg – Tobelwald – Mütschüel     –     Karte
Während sich zwischen Seeben und Fursch die Wanderer manchmal fast auf die Füsse treten, ist die Murgtalseite der Flumserberge praktisch menschenleer. Darum hier diese kaum begangene Route.
Vom Bahnhof Murg folgt man den Markierungen erst Richtung Quarten, bei Rüti dann Richtung Murgtal bis Tasten. Hier auf dem Strässchen zu P. 644 (die markierte Variante ist ein Umweg). Ab P. 644 immer auf dem markierten Weg nach P. 1046 und weiter bis Alp Tobelwald (P. 1381). Nun auf einem abwechslungsreichen Pfad via Munz zur Hütte von Mütschüel (P. 2022). Hier hat man die Wahl, auf den markierten Wegen Richtung Munzfurgglen oder Erdis zu gehen oder direkt den Hang hinauf den Rainissalts zu besteigen.
HIKR-Bericht hier
-> Der Weg durch die Obere Lauene war wegen eines Rutsches zeitweise gesperrt. Falls das immer noch oder wieder der Fall ist, kann man weglos «oben herum», also via P. 1975 – P. 2137 gehen.


Hirzli und Planggenstock

Warum nicht einmal eine Wanderung am «falschen» Ende des Walensees?
Hirzli und Planggenstock sind lohnende Ziele und können mit Hilfe der Täli-Luftseilbahn recht bequem erreicht werden.
Vor allem das Hirzli bietet dank seiner exponierten Lage einen umfassenden Rundblick: Gegen Norden vom Säntis bis zum Schwarzwald, nach Westen vom Pilatus bis in den Jura, und im Süden vom Glärnischmassiv bis zu den schroffen Mürtschen.

Die Wanderung beginnt im Morgenholz (Bergstation der Luftseilbahn). Dorthin kann man auch zu Fuss oder per Bike gelangen. Dann steigt man via Schwiifärch und Ahoren (auf der Karte jetzt «Forsthaus») auf den Gipfel. Das sind 660 Hm, Schwierigkeit ist T2. Auf dem Gipfelplateau findet man Sitzbänke und Infotafeln.

Je nach Gusto kann man auf dem gleichen Weg absteigen; besser nimmt man die Variante, die beim Wegweiser bei P. 1574 ca. 300 m weiter westlich beginnt und am Gasthaus Hirzli im Bodenberg vorbei führt.

Oder man wählt den Gratweg zum Planggenstock. Das dauert rund eine halbe Stunde und ist etwas ausgesetzt. Dafür findet man – beim richtigen Timing – dort jede Menge Türkenbund-Lilien.

Ganze Runde: ca. 800 Hm, Dauer rund 3.5 Stunden


Über die Hängebrücke am Walserberg (Gonzen)

Wer von Osten Richtung Gonzen oder Palfries hoch wandert, kann einen Abstecher über die (fast) neue Hängebrücke am Walserberg machen (752 295 / 216 229).

Sie ist weder speziell lang noch extrem hoch, aber für Kinder ist das Wandern über den wippenden und schwankenden Steg sicher ein spannendes Erlebnis.

Die Wanderung beginnt beim Hotel Alvier bezw. der Bergstation der Schwebebahn.
Bei P. 1220 (Schnapsgrotzen) biegt man nach links ab, siehe Wegweiser oben. Nach etwa 20 Minuten erreicht man die Hängebrücke.

Wer nicht zum Ausgangspunkt zurück will, kann ua. auf markierten Wegen den Gonzen besteigen, nach Palfries und mit der Seilbahn nach Ragnatsch hinunter oder über den blau-weissen Pfad via Leitern nach Sargans absteigen.


Jedem sein eigener Käse

Nur eine kurze Wanderung von der LUFAG-Bergstation entfernt liegen die Gebäude der Alp Tannenboden mit dem Restaurant Sennästube und der Brauchtumskäserei Flumserberg.

Das Restaurant Sennästube mit angegliederter Käserei bietet viel: Aussensitzplätze, das Arvenstübli, die frühere Schaukäserei, wo nun nach dem Neubau Gäste bewirtet werden.
In einer grosszügigen Ecke können verschiedene Käsesorten, Alpbutter, Fonduemischungen und Joghurts gekauft werden – alles vor Ort hergestellt.

Es ist der zweite Sommer, dass das erweiterte Angebot samt Schaukäserei rege benutzt werden – und bekannter und bekannter wird. Pächter ist wie schon in früheren Jahren Peter Leder.
Käser Franz Bärtsch weiht gerade eine Gruppe Interessierter in die Geheimnisse des Käsens ein. Er bereitet den Bruch vor und jeder kann seinen eigenen Vollfett-Alpkäse herstellen und mit nach Hause nehmen. Er erinnert sich noch gut, wie er Anfang der Neunziger Jahre der Erste war, welcher auf der Molseralp Käse herstellte. Vorher war dort das Zigern üblich.

Heutzutage wird die Milch von neun Alpen der Flumserberge verarbeitet und als Alpkäse Flumserberg verkauft. Franz Bärtsch erzählt von 8000 Liter Milch pro Tag, das sind während der Alpzeit 650 000-700 000 Liter verarbeiteter Milch. Bei einer Ausbeute von 10 % ergibt das rund 65 Tonnen besten Alpkäses.
Neben vielen andern Spezialitäten sind auch kleine Camemberts auf den Gestellen des neuen Lagers zu sehen.   (ih)

Link auf das Restaurant: https://www.sennenstube.ch
Link auf die Käserei/Shop: https://www.alpkäserei-flumserberg.ch
Link auf Führungen mit Käse selber machen: Brauchtumskaeserei-Flumserberg