SBB-Einspurstrecke Tiefenwinkel: Tut sich endlich was?

Drei Kantonsräte, darunter mit Hr. Erich Zoller auch «unser Quartner», hatten am 20.09.2021 eine Interpellation eingereicht. In dieser erfragten sie die Haltung der Regierung zum zunehmend lästigen Umstand, dass es im Tiefenwinkel, also an der Kantonsgrenze zwischen Murg und Mühlehorn, immer noch eine einspurige SBB-Strecke gebe.

In einem HIKR-Text hatte ich im Mai 2018 geschrieben:
«Seit dem letzten Fahrplanwechsel tragen die SBB-IC-Linien Nummern; in der Regel sind es die gleichen, wie sie die in der Nähe verlaufenden Autobahnen haben. Die Linie Basel-Chur heisst darum jetzt IC3.

Man würde meinen, als drittwichtigste nationale Linie würde die Strecke auch einigermassen ernst genommen. Doch Fehlanzeige: Die Strecke weist sogar ein einspuriges Teilstück auf. Ein Teilstück von nicht einmal einem Kilometer!

Nun sind Einspurstrecken ein Desaster für die Fahrplan-Planung und -Stabilität. Doch das kümmert in Bern droben keinen – es ist ja schliesslich in der Ostschweiz, also quasi im Balkan. Dabei verkehren hier durchaus auch internationale Züge wie der Railjet Zürich-Wien oder der ICE Chur-Hamburg.

Als die Bündner Regierung von der SBB eine Verdichtung des Fahrplanes nach Zürich wünschte, wurde ihr beschieden, die Strecke würde keine zusätzlichen Züge ertragen. Praktisch gleichzeitig meldeten die SBB dem BAV auf Anfrage, ein Ausbau sei nicht erforderlich, da die Strecke den anfallenden Verkehr verkrafte.
So viel Logik muss sein ..»

Eine Einspurstrecke von gerade einmal 900 m ist ein absurder Flaschenhals. Läge das Stück zwischen Zürich und Genf, die Korrektur wäre eher in 60 Tagen als in 60 Jahren erfolgt. – Hoffen wir, dass die St. Galler Regierung es schafft, ein paar Beamte im Berner SBB-Palast aus ihrem Büroschlaf zu wecken ..   (ps)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert