Geschichte des Resorts

Es begann mit einer Zementfabrik ..
Weitsichtig renaturiert
Die Vision ist Wirklichkeit geworden
Die ersten Jahre
Der Blick von aussen – Berichte in Radio und Fernsehen
Der Blick von aussen – Berichte in der Presse


Es begann mit einer Zementfabrik ..

Von Irène Hunold Straub

Mein Bergsteiger-Kollege Köbi erinnert sich gut an das Zementwerk in Unterterzen. Damals holte er jeweils mit seinem Lastwagen für die Kalkfabrik Netstal Schotter ab. Etliche Fahrzeuge standen an, oft noch behindert durch die Barriere über die Gleise, welche den Zufahrt zum Gelände erschwerte.

Der alte Hafen

Alois Giger, der verstorbene Berufsfischer aus Quinten, transportierte mit einem Lastschiff vorerst als junger Mann Bahnschotter vom Steinbruch in Weesen nach Mühlehorn. Drei Jahre später begann er, für die Zementfabrik in Unterterzen als Lastschiffführer zu arbeiten. Bis er 1968 das Berufsfischerpatent erwarb.

Der Schotter wurde vom Steinbruch Lochezen bei Walenstadt am gegenüberliegenden Seeufer geholt. Im mittlerweile aufgegebenen Steinbruch gibt es interessante Führungen, siehe hier. Diese Transporte führte das 1968 in Betrieb genommene Ledischiff MLS Zustoll aus.

Abbruch der Fabrikanlagen

1991 wurde die Portlandzementproduktion eingestellt, 1995 die Cement- und Kalkfabrik CKU stillgelegt. In den folgenden Jahren erfolgten Teilnutzungen der Anlagen durch etliche Mieter. 2001 bis 2004 wurden die Produktionshallen, die Verwaltungsgebäude und das Zementverladesilo schliesslich zurückgebaut.

Als mein Mann und ich im Sommer 2005 das erste Musical „Heidi“ der Walensee-Bühne besuchen, parkieren wir auf einer riesigen Industrie-Brache, der Halbinsel Gosten, auf dem Boden der ehemaligen Zementfabrik. Wir werden mit Shuttles nach Walenstadt zur Aufführung gefahren. Noch ahnen wir nichts davon, dass hier bald eines der grössten Ferienresorts der Schweiz entstehen wird.

Zementwerk und Verladebahnhof


Weitsichtig renaturiert

Von Irène Hunold Straub

Ein grosses Augenmerk bei der Planung des Resorts galt nicht nur der Überbauung an sich, sondern auch der Umgebungsgestaltung dieser prominenten Halbinsel. Ein Gesamtprojekt also, das auch rückblickend als überaus gelungen bezeichnet werden darf und bestimmt für die Planung eine grosse Herausforderung darstellte.

Infotafel beim Biotop

Beim Biotop steht eine Tafel, versehen mit dem Quartner Gemeindewappen, die nicht nur sehr informativ ist, sondern auch beweist, dass die vor dem Bau der Überbauung angestrebten und darauf festgelegten Ziele tatsächlich erreicht wurden. Etwa mit dem Hafen: Die westliche Hafenmole wurde mit Gestein und Kies aufgeschüttet und mit einer niedrigen Weidenvegetation bepflanzt, so dass der Hafen nicht als Fremdkörper in den See hineinragt, aber Überblick und Aussicht über den See gewährleistet bleiben.

Unser Resort – Planungsstand 2006

Schon 2006, das Datum, das auf der Tafel aufscheint, wird von einer Aussichtskanzel gesprochen – mit Sitzbänken und Säulenpappeln, welche „zur Landmarke der Halbinsel wird“. Heute setzen wir uns auf die Bänke, als ob diese schon immer dort gestanden hätten. Und der Seeuferweg wird von Spaziergängern gerne begangen.

Von überall direkter Seezugang

Der öffentliche Badestrand Richtung Murg wurde – wie auf einer Skizze angetönt – mit Sitz- und Liegestufen aus grossformatigen Natursteinquadern aufgewertet, samt einem Anschluss vom See an die Badewiese mit Garderobengebäude.

Am Nordufer wiederum schützen anstelle des ehemaligen technischen Steilufers Landzungen die leicht zurückversetzten, kiesigen Flachufer vor den besonders hohen Wellen aus Westen. Überall ist der direkte Seezugang gewährleistet.

“Lebensaum für eine enorme Naturvielfalt”

Beim Ostufer wurde Wort gehalten, was die Chance für die Rückgewinnung einer Schilfuferzone betrifft. Zitat von damals: “…die, wenn einmal ausgewachsen, Lebensraum für eine enorme Naturvielfalt bietet. Hier ist absoluter Schutz notwendig, besonders am Anfang für die jungen Schilfpflanzen.“

Entlang des Biotops erlauben zwei lange Inseln das ungestörte Wachstum gegen den See. Schwemmgut wie Holz oder Abfall sowie grössere Wellen, verursacht durch Wind und Schifffahrt, werden ferngehalten. Das Biotop ist bei der Tierwelt ausgezeichnet akzeptiert: Gerade wieder zieht ein Schwanenpaar mit sechs Jungen seine Kreise.


Die Vision ist Wirklichkeit geworden

Von Irène Hunold Straub

Wir Stockwerkeigentümer wissen um die Schönheiten und die Qualitäten des Resorts. Wir schätzen die Nähe des Walensees, die Bergkulisse der steil aufragenden Churfirsten, die direkte Verbindung durch die Unterführung unter den Bahngeleisen zur LUFAG, die uns in die Flumserberge führt. Vor allem aber lieben wir das gelungene Ensemble der 131 Wohnungen.

Bei der Grundsteinlegung

Von der Grundsteinlegung am 11. April 2007 bis zur offiziellen Eröffnung im Dezember 2008 dauerte es gerade einmal 20 Monate. Die Gemeinde Quarten war dafür besorgt, dass eine ausreichende Anzahl von Ausländerbewilligungen für den Kauf der Wohnungen bereitstanden. Im Jargon der Einheimischen waren es „die Holländer“, die hier bauten, auf dem Areal, auf dem vormals die Zementfabrik stand (siehe vorletzten Bericht).

Eines der grössten Tourismusprojekte der Schweiz

Schon im Jahr 2005 starteten die Planungsarbeiten. Die Holländische Dormio sowie das Projektsmanagement EPS aus Deutschland nahmen die Möglichkeit wahr, das aufwendige Projekt zu entwickeln, das sich durch eine ausgefallene Architektur auszeichnen sollte. Somit entstand auf der 85 000 km2 grossen Halbinsel Gosten eines der grössten und ehrgeizigsten Tourismusprojekte der Schweiz. Mit einem Investitionsvolumen von über 60 Mio. Euro.

Nebst den Wohneinheiten entstand ein Hotelkomplex mit Restaurants, Shops, und das Ufer wurde neu gestaltet – siehe oben. Man war sich einig: Sämtliche gewünschten Freizeit-Aktivitäten würden in der unmittelbaren Umgebung ausgeübt werden können.

Topmodernes Fernwärme-System

Züblin Deutschland und Strabag Schweiz wirkten als Generalunternehmer, wo immer möglich wurden die Arbeiten an hiesige Unternehmen vergeben.

Bei den Tiefbauarbeiten musste man sich damit abfinden, dass der Baugrund nicht ideal war: Altlasten sowie die Seenähe und damit der hohe Grundwasserspiegel während der Bauzeit verlangten zum Teil nach Unterkofferung und dem Einbau eines neuen tragfähigen Baugrundes.
Das Warmwasser für die Heizungen wird in einer zentralen Wärmepumpenanlage aus Grundwasser gewonnen. Aus diesem Warmwasser wird in dezentralen Verdichtern das Heisswasser für die Wohnungen erzeugt. Rund 75 % der Wärmeenergie können so ohne Umweltbelastung gedeckt werden.

Viele für ein gemeinsames Ziel

Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Unternehmen aus Deutschland, Holland und der Schweiz bringt viel Knowhow zusammen. Innerhalb von zehn Monaten werden 9000 Kubikmeter Beton und 1000 Tonnen Stahl verbaut. Dann beginnt der Bau des Hotels mit 22 Appartments. Während dieser Zeit geht es an die Innenarbeiten und die Fassaden der bisherigen Gebäude, die Dächer sind gedeckt, der Innenputz wird aufgetragen.

Bald fertig

1000 Fenster werden montiert, 160 Duschen eingebaut sowie 80 Saunen und Whirlpools und 17 Lifte. Die nötigen Werkleitungen werden gelegt. Für südländisches Flair sorgen die Verkleidung mit Kunststeinen: auf 3000 m2 werden 240 000 Steine aufgeklebt.
Im Herbst 2008 können die Generalunternehmer die Wohnungen an die Bauherrschaft übergeben. In einem nächsten Schritt werden die Küchen eingebaut und danach die Möbel geliefert.

Am 21. Dezember 2008 wird die offizielle Eröffnung gefeiert. Alle 131 Wohneinheiten konnten an Privat-Investoren verkauft werden. Um eine möglichst grosse Auslastung des Resorts zu erreichen, können die Eigentümer ihre Wohnungen an Gäste vermieten – damals durch Landal.


Die ersten Jahre

In letzter Zeit haben viele Wohnungen die Hand gewechselt, die ursprünglichen Besitzer werden weniger. Damit droht Wissen um die ersten Jahre im Resort verloren zu gehen: Höchste Zeit also, ein paar Informationen zusammenzutragen.

Ursprünglich stand auf der Halbinsel Gosten eine Zementfabrik, siehe hier.
Dann baute die Quarten Projekte AG, eine gemeinsame Tochtergesellschaft der Dormio Leisure Development (NL) und der E.P.S Projektmanagement (D) unser Resort; die Baugeschichte ist hier beschrieben.

Laut diesem Film herrschte bis zur Übergabe an die Besitzer Ende 2008 eitel Sonnenschein.
Doch Dokumente aus der Bauzeit und den ersten Jahren danach vermitteln ein leicht anderes Bild. So hat das Resort in der Umgebung bis heute keinen besonders guten Ruf, und Gerüchte über Misswirtschaft beim Bau halten sich bei den Einheimischen hartnäckig.

Sicher ist, dass bei der Eröffnung Ende 2008 viele Wohnungen noch nicht fertiggestellt waren und zum Teil gravierende Baumängel aufwiesen. Was beim herrschenden Zeitdruck – die Bauzeit betrug lediglich 20 Monate – auch kaum verwundert.
Die am Bau beteiligten Firmen schoben sich die Verantwortung dafür gegenseitig zu, und bei der eigentlich zuständigen Quarten Projekte AG war schon bald kein Geld mehr vorhanden. Ob die Kaufsummen, welche die nachmaligen Besitzer ja im Voraus hatten hinterlegen müssen, immer in den richtigen Taschen gelandet waren, liess sich schon damals kaum nachvollziehen.

Im Jahr darauf, also 2009, wurden die Wohnungen soweit fertiggestellt und die gröbsten Mängel behoben. Doch die finanzielle Klemme hatte Folgen: Einige der ursprünglich geplanten oder gar versprochenen Leistungen waren dem Sparstift zum Opfer gefallen, zum Beispiel die Bodenheizungen oder die Erfassungsgeräte für Wasser-, Wärme- und Stromverbrauch, oder sie wurden durch preisgünstigere Lösungen ersetzt.
Im gleichen Jahr schrammte die WRAG das erste Mal an der Insolvenz vorbei und wurde der Quarten Projekte AG von vier Investoren in einer «Nacht- und Nebel-Aktion» abgekauft, siehe hier. Drei von ihnen waren Besitzer von Wohnungen im Resort, als Vierter figurierte U. Schlegel aus Walenstadt als Alibi-Schweizer.

Geplante Anlässe 2010

2010 war eines der besten Jahre als Ferienanlage. So gab es einen St. Nikolaus-Einzug, einen Adventsmarkt und im Sommer eine Opernaufführung (Nabucco). Vom Wellnessbereich bis zum Nachtclub waren alle Anlagen in Betrieb.

Neujahrsschwimmen

Noch heute schwärmen die Besitzer von damals über das Zusammengehörigkeits-gefühl dieser Zeit. Man traf sich im Restaurant, immer wieder bildeten sich spontane Parties oder gemeinsame Aktivitäten.


Der Blick von aussen – Berichte im Schweizer Radio und Fernsehen

Diese Sendungen werden direkt in der Mediathek des Senders SRF abgerufen. Sie sind nicht mehr verfügbar, wenn sie dort gelöscht wurden.

31.05.2002     Sprengung in Unterterzen (Video)

16.02.2006     Ferienres(s)ort Unterterzen (Video)

05.06.2009     Resort Walensee in Zahlungsschwierigkeiten (Audio)

14.07.2009     Holländische Invasion in Unterterzen (Video)

15.10.2009     Neue Investoren am Walensee (Audio)

08.03.2011     Unterterzen im Aufschwung (Video)


Der Blick von aussen – Berichte in der Presse

16.08.2002     Anriss in Sarganserländer
16.08.2002     Bericht in Sarganserländer
23.02.2006     Bericht in Fridolin
23.12.2008     Bericht über die Eröffnung in den Glarner Nachrichten